Manchmal fährt man viele Kilometer zu einem abgelegenen Ort um die Einsamkeit eines paradiesischen Ortes zu finden. Gut 75 Kilometer südöstlich von Saragossa am linken Ufer des Ebro liegt La Rueda - ein Ort an dem die Zeit still zu stehen scheint: Hohe Mauern um eine verschlossene und leer stehende Abtei, ein untypischer schlanker Turm im mozarabischen Stil, die romanischen Klostergebäude, die typische Zisterzienserkirche. Alles scheint so, als sei es gestern verlassen worden. Unten am Fluss dann ein wunderschönes Beispiel zisterziensischer Wasserbaukunst. Ein riesiges Schaufelrad befördert das Wasser aus dem Fluss auf die Höhe der darüber liegenden Klostergebäude. Es ergießt sich über ein Aquädukt in den Brunnen des Klosters und versorgt das Haus der Mönche mit dem erfrischenden Wasser. Der Umweg hat sich gelohnt - schade jedoch dass das Kloster trotz anderer Angaben auf der Homepage und im Reiseführer nicht geöffnet hat - wozu auch bei nur zwei Fahrzeugen die sich auf den Parkplatz der Abtei verirrt haben um sich in eine längst vergangene Zeit versetzen zu lassen, fernab der Touristenströme auf dem Weg von der Costa Brava ins spanische Hinterland.

Fotos: Achim Fürniss, Mai 2016
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