Schon um 1250 betreute das Kloster Herrenalb auf dem Kniebis an der wichtigen Fernstraße über den Schwarzwaldkamm eine Pilgerkapelle im oberen Forbachtal. Namentlich ist hier ein Bruder Ulrich genannt, der in der dortigen Marienkapelle Pilger beherbergt. Das spätere Priorat Kniebis ist allerdings zunächst Franziskanisch und gehört dann zum Benediktinerkloster Alpirsbach.

Namentlich ist die kleine Kapelle an der Passstraße erst um 1267 zum ersten Mal erwähnt. In diesem Jahr bemüht sich Graf Heinrich von Fürstenberg um die Patronatsrechte der Kirche und musste sich hier mit dem Kloster von Herrenalb einigen, das die Kirche bisher betreute. Den neuen Konvent unterstellt er zunächst den Kanonikerregel und stattet ihn mit weiteren Schenkungen aus. Um 1330 geht der Konvent an die Franziskaner über. Nur wenige Jahre später (1341) nimmt der Konvent die Benediktinerregel an und wird Kloster Alpirsbach unterstellt. Als selbstständiges Priorat führt es sein eigens Leben bis zur Reformation im Jahre 1534 durch Herzog Ulrich. Die schon vorher zweimal abgebrannten Konventgenbäude verfallen nach und nach oder werden geplündert.

Die heute noch sichtbaren Reste erinnern stark an andere Klosterbauten in der Gegend wie Kloster Allerheiligen oder Klosterreichenbach. Offenbar handelte es sich bei den Mauern um eine Eingangshalle (Narthex), an das sich das Kirchengebäude anschloss. Die romanischen Rundbögen mit massiver Stützsäule sind deutlich als frühere Eingangshalle zu erkennen, die später durch gotische Fenster vermauert wurden. Darüber öffneten sich zwei romanische Fenster. Zwischen den Fenstern befindet sich eine typisch zisterziensische Konsole, die einen Dienst in der Mitte der Giebelfront trug - möglicherweise bis zu einer verzierten Giebelspitze?