Das stattliche Kloster von Kirchheim im Ries ist in großen Teilen gut erhalten. Schon von weitem sichtbar ist die gotische Klosterkirche mit ihrem schön profilierten steinernen Dachreiter. Die Klosterkirche präsentiert sich heute noch wie in vergangenen Zeiten. Nur das Chorgestühl wurde von der Nonnenempore in den Chor umgesetzt. Südlich der Kirche findet sich der noch ein gut erhaltener Trakt des Konventbaus mit einer gotischen Stifterkapelle. Leider sind gewölbten Räume im Erdgeschoss nicht zu besichtigen und nur durch die Fenster einsehbar. Im Osten der älteren Gebäude wurde in der Barockzeit eine neue Klausur errichtet mit einem großen Kreuzgang, die heute nicht mehr erhalten ist. Die barocke Anlage der Abtei, der Wirtschaftsgebäude und vor allem das Torgebäudes verraten den Einfluss der Mutterabtei in Kaisheim.

Der schöne Garten südlich der Anlage und der stille Teich außerhalb der Klostermauern vermitteln dem Besucher einen lebendigen Eindruck von früheren Zeiten. Beim Anblick der Abtei von Süden lässt sich noch erahnen, wie das Klosterleben hier viele Jahrhunderte in Gleichförmigkeit verlief. Der Konvent von Kirchheim gehörte nach Pfister (aaO. S. 74) zu einem der größten in Süddeutschland, wurde aber im Zuge der Säkularisation 1802 aufgehoben. Die verbleibenden Nonnen erhielten das Wohnrecht bis zu ihrem Tod. Die letzte verstarb im Jahre 1858.

Fotos:Achim Fürniss, Juli 2017
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