Wer nach Acey fährt, abseits der Autobahn Mulhouse-Besancon-Lyon, landet in einer kleinen bescheidenen Welt eines echten noch lebendigen Klosters. Inmitten de Felder führt eine Straße auf das weithin sichtbare Klostergelände zu. Die Klosterkirche ist zum privaten Gebet geöffnet und wer zur rechten Zeit kommt kann auch an den Stundengebeten der etwa 20-25 Trappistenmönche teilnehmen, die Acey heute noch bewohnen. Die Abtei lebt von der Landwirtschaft und einer kleinen metallverarbeitenden Fabrik ganz modern im Sinne der Regel Benedikts im Wechsel von Gebet und Arbeit. Als spiritueller Ort sind Gäste gerne willkommen, die meisten werden jedoch bald wieder im Auto sitzen und die Rückfahrt zur Autobahn antreten, während das stille und bescheidene Leben in Acey weitergeht.

Die Geschichte der Abtei ist jedoch durchaus wechselvoll. Als Tochter von Cherlieu und damit in der Linie von Clairvaux 1136 gegründet, lag das Kloster direkt an der Grenze zwischen der Freigrafschaft und dem Herzogtum Burgund. Viele kriegerische Auseinandersetzungen zogen die Abtei auch in Mitleidenschaft, vor allem die Religionskriege im 16 Jahrhundert. 1650 stürzte das Kirchenschiff fast über die ganze Länge ein und ein Brand zerstörte 1683 die Abtei. 1790 wurde die Abtei in der Revolution aufgelöst und 1791 verkauft. Glücklicherweise führten die neuen Besitzer das religiöse Leben in der Abtei bald weiter. 1873 ziehen mit den Trappisten wieder Zisterzienser in Acey ein und versuchen bis heute die Abtei mit neuem Leben zu füllen.