Von der alten Abtei von Haute-Seille (alta selva = hoch im Wald) sind heute kaum noch Spuren zu finden. Abseits der großen Fernstraßen in den Ausläufern der Vogesen in Lothringen befindet sich der Ort des Klosters. Es liegt in einem Tal im Wald unweit der Departementsstraße von Blâmont nach Cirey sur Vezouze. Ein Verkehrsschild weist auf den Ort hin, der nur aus einer Ansammlung von meist landwirtschaftlich genutzten Häusern besteht; kein Hinweis auf das historische Objekt, keine Anzeichen einer früher wichtigen Abtei.

Der Zugang zum Klostergelände ist privat, weitere Nachforschungen verletzen die Rechte des Eigentümers, der offensichtlich keine Besucher auf seinem Gelände wünscht. Der barocke Torbogen in der Klostermauer ist noch erkennbar, wenn auch der Bogen fehlt (ich finde im Internet noch Fotoaufnahmen, auf denen dieser um 1900 noch vorhanden ist). Dahinter jedoch findet man das Pfortengebäude aus der Barockzeit. Das Tor ist auch hier vermauert, ein Fenster wurde im oberen Bogenbereich mit dem Wappen des Klosters aus der der Mauer gebrochen und später eingebaut. Weiter wage ich mich nicht vor, obwohl sich im Klosterhof hinter der Pforte noch Reste der Fassade finden mit bemerkenswerten Ornamenten und typisch zisterziensischer Portalanordnung. Eine Zeichnung hierzu findet man ebenfalls wieder im Internet in einer historischen Dokumentation. Photos aus neuerer Zeit gibt es ebenfalls, jedoch ohne freie Rechte.

Schade, dass man nicht mehr sehen darf. So kehre ich um und fahre langsam die kleine Straße zurück Richtung Fernstraße und hoffe darauf, in ein paar Jahren mehr sehen zu dürfen. Wie viele Abteien in Privatbesitz dauert es oft Jahre oder Jahrzehnte, bis der Wert des Denkmals von Eigentümern und Behörden entsprechend gewürdigt wird.