Auf dem Rückweg von seinen Studienjahren in Paris, besuchte der junge Prinz Otto von Österreich 1132 mit fünfzehn Gefährten die Abtei Morimond. Alle waren aus dem höchsten Adel und hoch gebildet, und dennoch waren die jungen Männer fasziniert vom Leben in der Klosterstadt, so dass sie sich entschieden dort zu bleiben und das weiße Gewand der Zisterzienser anzuziehen.
Ottos Vater, Leopold III. von Österreich gründete daraufhin 1135 das Kloster Heiligenkreuz vor den Toren der Hauptstadt Wien - wohl in der Hoffnung, seinen Sohn zur Rückkehr zu bewegen. Doch jener blieb und wurde 1136 sogar zum Abt von Morimond gewählt und viele seiner Gefährten gehörten zu den Gründern zahlreicher Tochterklöster Morimonds in Deutschland (vgl. Braunfels, aaO. S. 115).

 

Kloster Heiligenkreuz gehört zu den bedeutenden frühen Gründungen des Ordens, die selbst wieder Zentren des geistlichen Lebens wurden und den Geist von Cîteaux in eigenen Gründungen weitergaben (z.B Zwettl oder Lilienfeld). Für Ottos Familie, die Babenberger wurde Heiligenkreuz die Familiengrablege und ist als Zisterzienserkloster seit der Gründung bis heute ununterbrochen bewohnt.

 

Fotos: E. Ewald Schwarz, April 2014
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