In Kloster Arnsburg in Mittelhessen finden wir eine typische Klosteranlage der Zisterzienser: die klassiche Lage, die Nähe zum Sitz der Stifter (Burg Münzenberg), die großzügige Klosteranlage und die Verbindung von regionaler Baukunst mit den typischen Bauelementen des jungen Zisterzienserordens. Als dritte Gründung der Clairvaux-Tochter Eberbach wurde hier musterhaft das Klosterschema des Expansionsmodells burgundischer Herkunft umgesetzt: bemerkenswert in Arnsburg noch die ursprüngliche Klostergasse als Trennung zwischen Kreuzgang und Konversenbau, die Anordnung der drei Gebäudefügel Konventbau (erhalten), Refektorium (abgerissen) und des Konversenbaus (erhalten) und die typische Bauskulptur in Kirche Kapitelsaal oder Dormitorium.

Trotz des Verfalls nach der Aufhebung ist Kloster Arnsburg immer noch gut erhalten. Die Kirche ist zwar nur noch als Ruine erhalten, was aber der monumentalen Architektur ihren besonderen Reiz verleiht. Beeindruckend das Dormitorium mit seiner zwei-, bzw. dreischiffingen Wölbung (im hinteren Teil eingebrochen). Besonders schön ist die hochgotische Gestaltung des Kapitelsaales, der heute Teil des Soldatenfriedhofes ist und als Kriegerdenkmal offen zugänglich ist. Die Ruhestätte der Opfer des letzten Krieges und der Gewaltherrschaft der Nazis verleiht dem zerfallenen Kreuzgang des alten Klosters seine besondere Würde.

Fotos: Achim Fürniss, November 2010
Alle Rechte beim Autor, Copyright