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Ebrach

Mitten im Steigerwald gründeten die Mönche aus Morimond 1127 das zweite Klosters des Zisterzienserordens in Deutschland. Die imposante Anlage beeindruckt auch heute noch trotz einer wechselvollen Geschichte. Vor allem die mächtige Klosterkirche zeugt vom Geist der zisterziensischen Baukunst. Zwischen 1220 und 1280 gebaut gehört sie zu den beeindruckensten Beispielen der Frühgotik in Deutschland. Besonders die am Querschiff angebaute Michaelskapelle zeugt in ihrer Ursprünglichkeit von der neuen Bauschule des Ordens, die sich über Maulbronn bis direkt nach Burgund zurückverfolgen lässt.

Der rechteckige Chorumgang der Klosterkirche folgt dabei ganz dem Muster der Mutterabtei Morimond, wie er auch in Cîteaux einst zu finden war. Was in Frankreich durch die Zerstörungswut der Französischen Revolution verloren ging, ist in Ebrach in seiner ursprünglichen Form voll erhalten. Und trotz der klassizistischen Stuckverkleidung im Inneren, lässt sich auch dort der Raumeindruck der alten Klosterkirche noch gut erahnen.

Die barocken Klostergebäude zeigen in ihrer Großartigkeit eine palastartige Anlage, die heute als Vollzugsanstalt genutzt werden. Nur wenige Teile davon (Treppenhaus, Kaisersaal) sind zur Besichtigung frei gegeben. Von den ursprünglichen Konventgebäuden ist leider nichts erhalten geblieben. Dennoch zeugt die komplette Anlage des 1802 säkularisierten Klosters immer noch von der einstigen Bedeutung des Klosters weit über Franken hinaus. Zehn Tochterklöster brachten einst von Ebrach den zisterziensischen Geist bis nach Bayern, Österreich und Böhmen in den Osten Mitteleuropas.

Fotos: Achim Fürniss, August 2010
Alle Rechte beim Autor, Copyright

Zitat

"Der großartigste frühgotische Bau, den Deutschland hervorgebracht hat" (Dehio)

Daten

Gründung: 1127

Lat. Name:

Filiation: 3. Generation

Töchter: (10)

Aufhebung: 1803 Säkularisation

heutige Nutzung: Justizvollzugsanstalt (Kloster), Kirche Pfarrkirche.

Infos

Lage: An der B22 im Steigerwald zwischen Würzburg und Bamberg (Bayern, D) Karte

Links:

Literatur: 

  • Wolfgang Wiemer, Zisterzienserabtei Ebrach, Geschichte und Kunst, München 1992

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