Im Jahre 1143 gründete das französische Mutterkloster Clairvaux zwei erste Tochterklöster in Schweden im fernen Norden: Nydala und Alvatsra. Für das "Neue Tal" (in Anklang an das 'Helle Tal' in Clairvaux) erhielt der Orden Land durch die schwedischen Könige in unbebautem Gebiet in Småland. Trotz der großen geografischen Entfernung wurden die Gebäude in Nydala genau nach dem Musterplan der Mutterabtei in Frankreich gebaut. Es überrascht den Besucher schon, einen derart reinen und schönen Zisterzienserbau weitab im Norden zu finden, der neben Fontenay oder anderen Gründungen der Zeit die Vorstellungen des Hl. Bernhards in so vollendeter Form wieder spiegelt.

Die Mönche von Nydala mühten sich dabei mit dem harten schwedischen Granitstein ab, um die Kirche nach dem Idealvorbild in Stein zu hauen. Und was sie schufen übertrifft in zeitloser Schönheit vieles was anderswo mit leichter zu behauendem Stein kaum schöner zu machen war. Eine Generation plagte sich so am Kirchbau ab, bis man nach fast vollendetem Chor und Querhaus und den Grundmauern der Kirche zum Ziegelstein überging (für den Bau des Klosters wurde eine eigene Ziegelei errichtet).

Den Zerstörungen nach der Reformation im Dreinkronenkrieg durch dänische Truppen entging das Kloster als Ruine. Die Backsteingebäude wurden zerstört, übrig blieben nur die älteren Hausteingebäude, die heute zur Pfarrkirche umgebaut sind. Bemerkenswert ist neben der Kirche die Kapelle aus der Entstehungszeit, lang als Bauernkirche benutzt, die den Mönchen in der Anfangszeit als Gotteshaus diente. Ab von den Hauptverkehrsstraßen lohnt sich ein Besuch im einsamen Kloster von Nydala.

Fotos: Achim Fürniss, Juni 2011
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