Eine der schönsten deutschen Zisterzienserkirchen ist die des ehemaligen Klosters Otterberg in der Pfalz. Die majestätische Größe erinnert an die Dome von Worms und Speyer. Jedoch weist die archtitektonische Gestaltung typisch zisterziensche Formen auf, die verblüffende Ähnlichkeit mit anderen Kirchen des Ordens hat (Poblet, Fossanova, Ebrach). Der künstlerische Wert der Ausführung von Mauern, Kapitellen und Bögen ist erstaunlich. Der wunderbar behauene Sandstein und die herrliche Fensterrose am Westwerk sind von höchster Qualität.

Von den Klostergebäuden blieb nach der Aufhebung in der Reformation leider fast nichts erhalten. Nur die Reste des Kapitelsaales wurden im Keller eines Gebäudes entdeckt. Das einst reiche Kloster Otterberg verlor im späten Mittelalter schnell an Bedeutung. Nach Jahren der konfessionellen Wirren wurde die Klosterkirche von beiden Konfessionen aufgeteilt. Eine hohe Mauer trennte die Kirche in zwei Hälften, die 1979 entfernt wurde. Die Klostergebäude wurden im 17. Jahrhundert von wallonischen Flüchtlingen mit fürstlicher Erlaubnis abgerissen und zum Bau ihrer Häuser verwendet. Einzelne Bauteile und Kellergewölbe zeigen jedoch Spuren der ursprünglichen Klostergebäude.

Fotos: Achim Fürniss, Oktober 2008
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