Das stattliche Kloster Walkenried am Südrand des Harzes gehört zu den ältesten und bedeutendsten Zisterzienser-Klöstern in Deutschland. Es war das dritte Kloster auf deutschem Boden und entwickelte eine reiche kolonisatorische Tätigkeit im mittel- und ostdeutschen Raum. Um 1280 zählte das Kloster 80 Mönche und 180 Konversen.
Die fruchtbare wirtschaftliche Leistung des Konvents, vor allem im Bergbau, aber auch in der Landwirtschaft (das Kloster legte allein 345 Fischteiche im Umland an) machten das Kloster zu einem der reichsten und einflussreichsten Klöster im norddeutschen Raum. Walkenrieder Mönche waren auch weit über das Kloster hinaus tätig, vor allem in der Trockenlegung von Sumpfgebieten und im Bergbau.

Aus dieser Zeit stammen auch die großartigen Klostergebäude in einheitlichem hochgotischen Stil. Die ehemalige Klosterkirche überrascht durch seine Größe und architektonische Gestaltung. Leider wurde sie wie das gesamte Kloster im Bauernkrieg verwüstet. Die Kirche verfiel seither immer mehr, so dass sie heute nur noch als Ruine erhalten ist. Die Konventsgebäude wurden in den letzten Jahren liebevoll restauriert und beherbergen heute ein sehenswertes Museum, das die Geschichte und die Wirkungsgeschichte des Klosters eindrucksvoll darstellt.