Kapitelsaal

Im Kapitelsaal versammeln sich die Mönche zur morgendlichen Lesung aus der Regel des Heiligen Benedikt. Jeden Tag wird ein Kapitel verlesen und ausgelegt. Darauf folgt das Schuldbekenntnis der Brüder bei Regelverstößen und Aussprache.

 

Die Mönche sitzen dabei auf einer Holzbank rund um den Saal (die nur in wenigen Klöstern erhalten ist aber oft noch an der Verfärbung des Gemäuers erkennbar ist). An der Stirnseite des Saals (gegenüber dem Portal) hat der Abt, oder zumeist der Prior den Vorsitz.

 

Neben der Kirche und dem Refektorium ist der Kapitelsaal der am aufwendigsten gestaltete Raum des Klosters. Dies unterstreicht die Bedeutung der Benediktus-Regel bei den Zisterziensern. Auf jeweils vier oder sechs Säulen getragen ziert ein sorgfältig aufgezogenes Gewölbe den Raum und verleiht ihm seinen gedrungenen Ernst. Das niedrige Gewölbe mit nur kurzen Säulen ergibt sich aus der Notwendigkeit, darüber auch noch Platz für das Dormitorium zu schaffen. Manchmal wird darum der Kapitelsaal auch ein paar Stufen tiefer gelegt, um Platz für die Wölbung zu schaffen.