Als sechste Tochter des fränkischen Klosters Ebrach wird Bildhausen im Jahre 1158 in den Ausläufern der Röhn im Bistum Würzburg gegründet. Im grünen und fruchtbaren Hügelland bei Münnerstadt bietet das Kloster auf den ersten Blick noch immer das Bild einer ursprünglichen Klosteranlage, geprägt durch barocke Bauten und Wirtschaftsgebäude. Durchschreitet man das mittelalterliche Klostertor, fällt es schwer in den vielen einzelnen Gebäuden der Renaissance, des Barocks und der Neuzeit die ursprüngliche Gestalt des mittelalterlichen Zisterzienserklosters zu erahnen. Erst alte Pläne und Ansichten bringen etwas Ordnung in das Bild, das sich heute bietet.

Nach den Wirren des Bauernkrieges, den Verwüstungen in den Religionskriegen 1552 und 55 und dem Dreißigjährigen Krieg erholte sich das Kloster in der Barockzeit, aus der die großen Gebäudeteile im Osten der Abtei stammen. Die romanische Klosterkirche und der Kreuzgang wurden leider 1826 nach der Säkularisation abgerissen. Übrig blieb allein ein Treppenhausturm an der Ecke zwischen der südlichen Kreuzgangwand und dem Refektorium von dem möglicherweise noch Grundmauern erhalten sind. Der Ostteil der Anlage steht wohl immer noch auf dem Grundriss des Konventbaus (mir ist nicht bekannt inwiefern sich hier mittelalterliche Reste im Gebäude wiederfinden).

Die neue Kirche befindet sich in etwa auf dem nördlichen Querhausarm. Erhalten blieb die stattliche neue Abtei aus der Renaissancezeit mit ihrem repräsentativen Abtsgebäude im Westen der Klosteranlage und einige Wirtschaftsgebäude. Heute beherbergt die Klosteranlage eine große Behinderteneinrichtung, die 1897 von Josef Ringeisen durch den Erwerb der Gebäude gegründet wurde. Seit 1954 wird der Ortsteil der Gemeinde Kleinwenkheim als Maria Bildhausen bezeichnet.