Vom einstigen Kloster Eussertal blieb nur noch der vordere Teil der Kirche erhalten. Alle weiteren Teile der Klausur sind abgebrochen worden und heute nicht einmal mehr in Resten sichtbar. Umso schöner ist allerdings der erhaltene Teil der Klosterkirche mit seinem gerade geschlossenen Chor und den markanten romanischen Fenster in dreifach, zweifacher Staffelung, die an die Klosterkirche von Fontanay und andere ältere Kirchen des Ordens erinnern (z.B. Eberbach ebenso 3 + 2). Im Inneren überrascht die die schlichte Erhabenheit der Zisterzienserarchitektur, die hier ganz unverfälscht zu besichtigen ist.
Die Gründung des Klosters geht auf staufischen Einfluss in der unmittelbaren Nähe der kaiserlichen Burg Trifels zurück. Es wurde 1186 unter Friedrich I. Barbarossa unter Reichsschutz gestellt und erhielt reiche Schenkungen. Die Mönche von Eussertal dienten zeitweise als Burgkapläne und übernahmen dort auch die Bewachung der Reichskleinodien. Im Bauernkrieg wurde das Kloster geplündert und in Brand gesteckt, 1561 dann im Zuge der Reformation aufgehoben und die Gebäude abgebrochen. Die Reste der Klosterkirche dienen seit dem 18. Jahrhundert als Pfarrkirche.
Daten
Gründung: | 1148 |
Lat. Name: | in extrema valle |
Filiation: | Ebene 4 |
Morimond | |
Villers-Bettnach | |
Eusserthal | |
Töchter: | (0) |
Aufhebung: | 1560 durch die Reformation |
heutige Nutzung: | Pfarrkirche |
Infos
Lage: | etwa 25 km nordwestlich von Landau (Rheinland-Pfalz, D), Karte |
Links: | Ortsgemeinde |
ZUM Landeskunde | |
Wikipedia DE | |
Geschichte | |
Literatur: | Karl Lutz Kloster u. Kirche Eusserthal, 3.Aufl. Eußerthal 1998 |
Eusserthal, Schnell, Kunstführer Nr. 777 München, 5. Aufl. 1992 | |
Besuch: | Pfarrkirche offen |
Das äußere Tal?
Der Ortsname Eusserthal ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Die naheliegende Deutung, dass es sich tatsächlich um die Gründung im äußeren Tal handelt ist nicht zwangsläufig die richtige. Viele lokale Deutungen lassen andere Erklärungen möglich erscheinen (Uterstal, Eysserstall, Eißerschtal). Doch schon Merian 1645 deutet den Namen auf das äußere Tal ("... weil es im euszersten Thal ... gelegen"), so auch Würtwein (Nova Subsidia: "Situm est in extrema Vosagi valle..."). Janauschek hält auch eine auf französischen Ursprung zurück gehende Deutung für möglich "Outreval" - verdeutscht: Uterstal, das der lokalen Überlieferung am nächsten kommt.
(Übernommen aus Karl Lutz, aaO. S.10ff.)