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Die Klosterkirche

Die Klosterkirche ist das wichtigste Gebäude der Mönchsgemeinschaft. Mehrmals am Tage und mehrere Stunden in der Nacht versammeln sich die Mönche hier. Als Ort des Gebetes und des Gotteslobes erfährt sie besondere Aufmerksamkeit bei der Gestaltung. Fast alle Klosterkirchen der Zisterzienser besitzen eine Austrahlung und Würde, die dieser Bestimmung entsprechen. Harmonie und Sorgfalt beim Bau des Oratoriums spüren wir auch heute noch beim Besuch dieser Kirchen. Trotz ihrer imposante Größe waren sie tatsächlich nur für das Chorgebet der Brüder vorgesehen. Besucher durften allenfalls von der Vorhalle aus dem Gottesdienst folgen.

 

Einfachheit und Schmucklosigkeit waren ein besonderes Anliegen der Gründerväter des Ordens. Jeder Aufwand und Luxus war beim Bau der Kirchen von den Ordensstatuten verboten: Sie besitzen keine Türme, keine aufwendigen Fassaden und Choranlagen; es gibt keine bunten Glasfenster und auch kein Figurenschmuck. Nichts soll die Andacht in diesem Raum stören, alles soll auf Gebet hinlenken. Die Wände sind kahl und unverputzt. Die sonst übliche bunte Bemalung der Kirche ist bei den Zisterziensern verpönt, sie sind nicht einmal verputzt. Die Steine werden sorgfältig ausgewählt und behauen. Fenster und Lichteinfall werden genau bedacht, der Klang soll den Chorgesang fördern. Alle Proportionen weißen auf das himmlische Maß hin.

 

Erlaubt ist nur ein kleiner hölzerner Dachreiter. Er enthält nur eine kleine Gebetsglocke; sie lädt die Mönche zum Stundengebet ein. Es braucht keine Glocken, die die Gemeinde zum Gottesdienst einladen und auch keine Türme, die diese glocken tragen. Deshalb gibt es auch keine großen Portale im Westen mit aufwendigen Plastiken und Verzierungen. Nur die Mönche betreten diese Kirche, und das zumeist vom Kreuzgang her. Manchmal sparen die Baumeister sogar das Mittelportal aus (Le Thoronet, Senanque).

 

Diesen Bauprinzipien bleiben die Zisterzienser auch in späterer Zeit erstaunlich treu. Noch im Barock finden wir den gerade geschlossenen Chor aus der Anfangszeit (vgl. in Schöntal). Dekor und Ausstattung bleiben bescheiden. Immer stehen Schlichtheit und Funktionalität im Mittelpunkt. Einzig die Bedürfnisse der sich entwickelnden Mönchsgemeinschaft verlangen Anpassungen: so erfährt der einfache geschlossene Chor mit der Zeit eine Erweiterung im Umgangschor, ohne dabei in den Formen zu übertreiben (vgl. Pontigny oder Riddagshausen).

 

Nur gelegentlich übersteigt die Monumentalität der Anlage die gegebene Bescheidenheit. Klosterkathedralen wie in Altenberg oder Royaumont zeugen vom Versuch sich an fremden Vorbildern zu messen (Kölner Dom, St. Denis). Trotzdem zeugen auch hier die Bauschulen von Zurückhaltung.

 

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Kirchen - Maße - Daten

  von bis Länge Breite Höhe Querhaus
Clairvaux I 1115 1135        
Clairvaux II 1135 1145 106 25   54
Rievaulx I 1135   73,2      
Fontenay 1139 1147 66 19 27 30
Cîteaux 1140 1193 102 20   52
Pontigny I 1140 1170        
Vaucelles I 1140 1149        
Eberbach 1145 1186 76 33,5    
Maulbronn 1147 1178        
Mortemer 1154 1209        
Bronnbach 1157 1222 70 28 17,5  
Le Thoronet 1160 1175        
Senanque 1160 1180        
Troisfontaines 1160 1190        
Poblet 1166 1190        
Acey 1168 1260        
Otterberg 1168 1254 73,5 24,6 20 35
Silvacane 1175 1290        
Alcobaca 1178 1252 106 22 20 52
Morimondo 1182 1296        
Pontigny II 1185 1205 119   20 52
Fossanova 1186 1208        
Bebenhausen 1190 1228        
Vaucelles II 1190 1235 137   60  
Ebrach 1200 1285 87,8     49,3
Longpont 1200 1227 105   28  
Morimond II 1200 1253 84 23   44
Casamari 1203 1217        
Chaalis 1203 1219 82 27    
Riddagshausen 1216 1275 83      
Eußerthal 1220 1262 27,5 (58)   25,5 16,25
San Galgano 1224 1235        
Royaumont 1229 1235 105      
Loccum 1230 1280 67 10 20  
Rievaulx II 1230   100      
Pforta II 1240 1268        
Altenberg 1259 1379 78 20 28  
Chorin 1273 1334 80 25,5    
Salem 1285 1414 68 28 20  
Zwettl II 1343 1390