Ein letzter Versuch zisterziensisches Leben auf der Insel neu zu beginnen ist das Kloster von La Trapa. Hier siedelten sich Mönche aus Trappistenklöstern in der Normandie nach den Wirren der französischen Revolution im Jahre 1810 an in der Hoffnung, dort eine neue Heimat zu finden. In der Stille und Abgeschiedenheit des hoch über dem Meer gelegenen Tals von Sant Josep ließen sie sich in einer Talmulde nieder. Der Ort ist auch heute nur über steile Serpentinen oder einem Weg direkt am Felshang über dem Meer erreichbar.

Aus dem kargen Refugium auf der Insel Mallorca zwischen Sant Elm und Estelenc schufen die Trappisten eine kleine Oase. Neben einer Kirche, den Konventgebäuden und einigen Wirtschaftsgebäuden legten sie Terassen und Felder an, Brunnen und Wasserleitungen, einen Dreschplatz und eine Mühle. Der Ort hat bis heute nichts von seinem Zauber verloren und zeugt von der Erfahrung und dem Erfindergeist der Mönche. Eingebettet in die herrliche Landschaft des südlichen Gebirgszuges der Tramontana mit Blick auf die Dracheninsel (Sa Drogenera) fanden die Mönche dort die für sie notwendige Ruhe.

Doch die Ruhe dauerte nicht lange, denn 1820 wurde der Trappistenorden in Spanien aufgehoben und die Gebäude verlassen. Seither wechselte das Anwesen immer wieder den Besitzer und zerfiel. Seit 1980 übernahm ein heimischer Natur- und Vogelschutzbund das Kloster und baut seitdem mit Unterstützung vieler Freiwilliger und Spenden die Klosteranlage wieder so auf, wie sie einmal war. Ziel ist es, daraus eine Wanderhütte zu machen, die Besuchern offen steht, diesen magiscen Ort zu entdecken. Lieder vernichtete ein verheerender Waldbrand 2013 den grünen Kiefernwald rund um das Kloster und das Grün wächst seitdem erst langsam nach.