Mariaburghausen
Nähert man sich Mariaburghausen auf dem Weg von Knetzgau nach Haßfurt so erscheint eine fast intakte Klosteranlage mit Mauern, Wirtschaftsgebäuden, der großen Klosterkirche und den Feldern in der Mainaue direkt vor der Stadtsilhoutte von Haßfurt. Die Zeit scheint hier still zu stehen - was bei näherem Hinschauen sich dann als das Gegenteil erweist: die Klosterkirche ist wegen Baufälligkeit abgesperrt und kann nicht mehr besichtigt werden, der Putz bröckelt von der Wand und der Dachreiter scheint abzustürzen. Die als Domäne genutzte Landwirtschaft bestimmt das Bild im Klosterhof mit zahlreichen Wirtschaftsgebäuden und Fahrzeugen.
Trotzdem lohnt sich der Besuch des 1243 gegründeten Nonnenklosters der Zisterzienserinnen, die ihr Kloster von Kreuzthal hierher verlegten. Als Adelsnonnenstift profitierte es von reichen Stiftungen, wovon die stattliche Anlage zeugt. Im Ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit führte das Festhalten am Adelsprinzip jedoch zur Krise und dem Niedergang des Klosters. 1582 stirbt die letzte Nonne im Kloster und der Besitz des Klosters wird vom Fürstbischof von Würzburg der Universität Würzburg zugewiesen.
Vom Kloster selbst sind noch die Kirche und Teile der Klausur erhalten, jedoch in schlechtem Zustand. Besonders sehenswert ist die Gruft unter der Nonnenempore, die leider nicht zu besichtigen ist.
Fotos: Achim Fürniss, Oktober 2025
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Chor und Gruft der Klosterkirche (Wikimedia)
Daten
Gründung: (1237) 1243
Lat. Name: Vallis sanctae crucis
Mutterkloster:
Aufhebung: 1582
Wiederbelebung: -
heutige Nutzung: Domäne der Universität Würzburg
Besichtigung: Klosterhof, Kirche und Konvent nur auf Anfrage
Infos
Lage: Zwischen Knetzgau und Haßfurt, Franken (Bayern, D), Karte
Links:
Literatur: Pfister, Klosterführer aaO. , S.138