Ein Ring aus Grangien umzieht die Klöster der Zisterzienser mit einer stattlichen Anzahl von Gutshöfen. Das Wort selbst stammt aus dem lateinischen (vgl. granus - Korn) und meint eigentlich einen Getreidespeicher in Form einer Scheune (vgl. franz. grange). Oft waren es ganze Gehöfte, ummauert mit mehreren Gebäuden und teilweise auch mit Türmen versehen. Zur Grangie gehörten mitunter auch eine eigene Kapellen und es entsteht der Eindruck eines Klosters im kleinen.

 

Die meisten Männerklöster besitzen in der Regel gut 10-20 Grangien und auch bei den Frauenklöstern lassen sich of 2-3 Grangien ausmachen. Die Grangien bewirtschaften das oft verstreute Besitztum des Klosters, bei dem man durch Zukäufe versuchte den Grundbesitz abzurunden. Viele Grangien hatten eine beachtliche Größe zwischen 50 und 400 Hektar, im Durchschnitt etwa 150-200 Hektar. Auch bei der Grangie galt das Prinzip der Eingenständigkeit unter der Leitung eines Grangienmeisters aus den Reihen der Konversen, der allein dem Cellerar und dem Abt des Klosters Rechenschaft schuldig war. Bewirtschaftet wird die Gragie durch Laienbrüder und Lohnarbeiter (mercenarii).

Zitat

"Woher die Mönche ihren Lebensunterhalt nehmen: Die Mönche unseres Ordens müssen von ihrer Hände Arbeit, Ackerbau und Viehzucht leben. Daher dürfen wir zum eigenen Gebrauch besitzen: Gewässer, Wälder, Weinberge, Wiesen, Äcker abseits der Siedlungen der Weltleute, sowie Tiere. Zur Bewirtschaftung können wir nahe oder ferner beim Kloster Höfe haben, die von Konversen beaufsichtigt und verwaltet werden."
Bestimmung des Generalkapitels von 1134, Kap. 15