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Wörschweiler

Wer in Wörschweiler im Saarland bei Homburg ankommt, wundert sich zunächst darüber, dass das Kloster nicht im Tal zu finden ist. Ein steiler Fußweg durch den Wald führt hinauf zur Klosterruine, die eher an eine Burgruine erinnert mit Blick hinab in das Tal. Doch beim Gang durch die Ruinen erkennt man sofort die typischen Formensprache und die Raumanordnung eines Zisterzienserklosters.

Besonders gut erhalten sind die Ruinen der Kirche mit Teilen der südlichen Querhauswand, der südlichen Langhausmauer und dem Gebäudeabschluss des Konventbaus nach Süden zum Hang hin mit zwei schönen romanischen Rundfenstern in vollendeter Klarheit und gut ausgeführtem Mauerwerk. Besonders sehenswert sind die Reste der Fassade der Kirche mit einem erhaltenen profilierten Portal und den Resten einer Rosette an der Westseite der Kirche. Die schlichte Pfeilerbasilika hatte drei Joche, wovon ein viertes wohl geplant war (Wikipedia) mit einfachen rechteckigen Pfeilern und spitzbogigen Rippengewölben. Die Seitenschiffe hatten einfachere Gratgewölbe. Die flachen Konsolen erinnern fast an die Auflage einer Holzdecke. Von den Klausurgebäuden sind nur die Grundmauern erhalten, verraten aber eine solide Anlage mit längsgestelltem Refektorium (Hanglage, Stützmauern unten noch sichtbar) und einem abgesetzten Konversenbau mit Klostergasse, von dem noch Teile des Laienrefektoriums erhalten sind. Reste einer Klosterpforte und die romanische Apsis einer Torkapelle sind noch in Grundmauern erhalten.

Die untypische Höhenlage des Klosters erklärt sich durch seine Geschichte. Es wurde 1131 zunächst als Benediktinerkloster gegründet und erst 1171 dem Zisterzienserkloster Villers-Bettnach in Lothringen unterstellt. Überraschend ist dennoch die starke zisterziensische Ausprägung und Organisation des Klosters. Wie alle Zisterzien besaß es eine ganze Reihe von Grangien im Saarland und Umgebung. 1614 brannte die Abtei nach einem Unglücksfall ab und verfiel und wurde erst im 19. und 20. Jh. wieder freigelegt.

 

Fotos: Achim Fürniss,  Oktober 2025
Alle Rechte beim Autor, Copyright

Daten

Gründung: 1131

Zisterziensisch seit 1171

Lat. Name: Verneri-Villerium

Filiation: 4. Generation

Töchter: (0)

Aufhebung: 1558 durch die Reformation

heutige Nutzung: Ruine

Infos

Lage: Südlich von Homburg / Saar beim heutigen Ort Wörschweiler im Tal (Rheinland-Pfalz, D), Karte

Links:

Literatur:

Besichtigung:  Öffentlich zugängliche Ruine auf dem Berg über dem Tal. Fußweg 0,4 km,  Waldweg ca. 1,6 km